Wut der Welt / Neue Westfählische Zeitung / 1991

Neue Westfählische Zeitung 21 Januari 1991 - Kaiser
‘Blowbeat’ tobte sich aus im Jugendzentrum “ Die 9 “ – Herford.
Wut der Welt Herausgeschrien

Uberraschende Ideen , schräge Riffs und eine mehr als lebhafte Show :  Das ist “ Blowbeat” . Exportschlager in Sachen Rock aus den Niederlanden. Am Freitag tobten sie sich zum wiederholten Mal im Herforder Jugendzentrum “die 9” aus , wo es nur eins zu wünschen übrig liess – die minimale Zuschauer- resonanz . “ Der Konzerttermin war einfach ungünstig ,“ meinte Sänger Ton Engels nachher . Und so startete die Band auch erst mit einiger Verspätung und miteinem reduzierten Programm. Doch erst einmal auf der Bühne , waren die vier Vollblutmusiker nicht mehr zu halten. Es war eine neue vision des Blues ,”back to the 90s” , die auf die Zuschauer einfiel.
Raffinierte Arrangements , ein cleaner Sound , und vierstimmiger Gesang waren die Kennzeichen der Holländischen Band. Und auch Unisonoläufe à la “Saga” (?) oderGitarrensoli im Stile eines Gary Moore durften nicht überraschen .
Die Rhytmussektion würde auch jeder Funk- oder Soulband alle Ehre machen. Immer funky-bluesig und präzise in Ton und Timing waren René Creemers , hinter seinerglitzernden Schlagzeugburg verbarrikadiert , und Bassist Pieter Douma , die sich altraumwandlerisch eingespieltes Team erwiesen. 
Auf einer Quadratmeter Bühne brachte der Sänger und Gitarist Ton Engels mehr Show als mancher Star bei Open-air-Festivals. Mit seiner Rhythm-‘n- Blues Gitarre uneinem Gesang zwischen Randy Newman , Zappa und Joe Cocker sowie seiner Ausstrahlung stander deutlich im Mittelpunkt des Abends. Obwohl : der neue Gitarrist Jörg Lehnardt, einziger Deutcher in der Gruppe , machte ihm ganz schön Konkurrenz. Witzig – schräge Gitarrenriffs , abwechslungsreiche Sounds und immer druckvoll , beeindruckte er besonders bei einem bestimmt vierminütigen Gitarrensolo , in dem er al seinen Emotionen freien lauf und seine Gitarre alle Wut der Welt herausschreien liess.

Seit vier Jahren ist ‘Blowbeat’ auf Tour .Im vergangenen Jahr auf über 150 Konzerten. Ohne eine grosse Plattenfirma im Rücken , versuchen sie durch um zu mehr Arbeit , denWeg nach oben zu schaffen. Besonders im Ruhrpott und im bereich Köln-Bonn lebt ihrimmer grösser werdende Fängemeinde und auch in Holland erfreut sie sich steigender Beliebtheit. “Wir sind auf der Suche nach den speziellen Dreh , damit es spass macht zu spielen undder Band zusammen. Sie lassen alle einflüsse auf sich einwirken, sperren sich keine Stilrichtungen. "Ich habe mich nie zufrieden gegeben mit einer einzigen Musikrichtung”, meint Sänger Ton Engels und erklärt damit auch wohl den Erfolg einer Band ,die sich aus so verschiedenartigen Musikern zusammensetzt. (kai)